Langlaufen auf dem Granitrücken des Naturparks Steinwald, Fichtelgebirge
Landschaftlich reizvolle Langlaufrunde über den kompletten Rücken des Steinwald s zwischen Pechbrunn und Pfaben in 2 Etappen.
Im Nordosten von Bayern, im südlichen Fichtelgebirge, liegt der Naturpark Steinwald.
Das Loipennetz Naturpark Steinwald erstreckt sich auf dem hohen Granitrücken des Steinwalds zwischen Pechbrunn (Ausgangspunkt: 528 m) und Pfaben (höchster Punkt auf der Loipe: 871 m). Verschiedene Zustiegsloipen ermöglichen einen Einstieg zum Skihauptwanderweg (Loipe G, E, B), der – bei sehr guten Bedingungen – alle Loipenstrecken miteinander verbindet.
Etappe 1:
Pechbrunn – Markredwitzer Haus in Waldershof (Strecke H,G, E)
(24 km hin und zurück, 400 hm Aufstieg)
Die anhaltend perfekten Schneebedingungen wollten genutzt werden: so fand ich eine gute Gelegenheit, bei frostigen Temperaturen und Sonnenschein die komplette Strecke von Pechbrunn nach Pfaben in zwei Etappen zu laufen. Da ich meine Touren gerne mit einer Abfahrt abschließe, entschied ich mich, die erste Etappe der Skiwanderung auf der Teichelberg Loipe (Loipe H) in Pechbrunn zu starten.
Mit den ersten 6 km hat man die meisten Höhenmeter der Etappe auch schon geschafft: Die Loipe (G) führt durch abwechslungsreiche Waldabschnitte im lichten Mischwald, der später in einen dichteren Nadelbaumbestand übergeht. Immer wieder schien die Sonne durch die Bäume, so dass der Wald hell erleuchtet war. Zwischendrin blitzten im Hintergrund immer wieder die kleinen Ortschaften durch die Holzstämme.
Ich stand irgendwann am höchsten Punkt vom Teichelberg und blickte auf einen freien Berghang über die umliegenden Dörfer, die Stadt Marktredwitz und auf der linken Seite über die Ausläufer der Kosseine. Nach einer rasanten Abfahrt ging es durch einen Tunnel auf der anderen Straßenseite wieder steil hinauf nach Herzogöd. Die Loipe führt nun zum Waldrand auf die andere Seite der Wiesen und biegt anschließend links im Wald ab.
200 m später ist der Skihauptwanderweg (Loipe E) unübersehbar beschildert und hier bleibt man rechts. Auf leicht geschwungenem Weg passierte ich hier und da gefrorene Teiche und Tümpel, die Sonne schien. Ich stand abseits der Loipe und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen, als ich mich kurz orientieren wollte.
Mindestens zwei vorbeigleitende Langläufer nickten fröhlich zu: “So ist’s richtig. Vitamin D braucht‘mer”. Kurze Zeit später überquerte ich eine Bundesstraße und erreichte das urige Marktredwitzer Haus nach 0,8 km. Es duftete nach heißen Waffeln und Bratwürste to-go, mein Magen knurrte. Mein Zwickel in der Tasche würde mich heute wohl nicht retten können.
Der Ausblick auf die Kosseinemassiv und auf die anderen Bergen des Fichtelgebirges war an diesem Tag grandios. So blieb ich ein paar Minuten stehen, bis der Schokoriegel in meinem Bauch verschwunden war. Die weiteren 10 km bis nach Pfaben hätte ich sicher noch geschafft, aber so durfte ich mich nach dem Umkehren fast den kompletten Rückweg vom Langlaufski einfach nur tragen lassen. – Der Tag war in jeder Hinsicht gelungen!
Etappe 2:
Wanderparkplatz in Hohenhard – Pfaben – Saubadloipe (Strecke A,B)
(~18 km, Aufstieg 307 hm) Berherrschung der Technik auf kupiertem Gelände.
Am Wanderparkplatz im Hohenhard (unweit von der Marktredwitzer Haus) befindet sich der Ausgangspunkt für die zweite Etappe. Am Ende des Parkplatzes beginnt die Hauptskiwanderweg–Loipe (B), die durch einen langen Fichtenwald bis zu einem markanten Abzweig nach Pfaben führt. Das Gelände wird steiler und verspielter. Die Loipe schlängelt sich durch den Wald unterhalb des höchsten Punktes vom Berg Platte vorbei und geht anschließend steil wieder runter.
Bald erreichte ich das große Rotwildgehege und das (bewirtschaftete) Waldhaus. Ein Spielplatz mit Bänken und Tischen sowie ein Schutzhaus lädt förmlich ein, hier eine Pause zu machen. Anders als auf der ersten Etappe war heute nur feuchter Nebel und damit wenig Rundumsicht geboten.
Ich entschied mich, noch vorher das 5 km lange Saubad Loipe (Loipe A) mitzunehmen und fand mich kurzerhand später in eindrucksvollem, kupiertem Gelände, das mich ein bisschen an eine verspielte Achterbahn erinnerte. Hier sollte man noch genug Kondition haben, denn die Anstiege sind kurz und steil, die Abstiege sind kurvenreich und ebenfalls steil. Vorsicht ist geboten, wenn die Piste eisig ist. Bei mir war der Schnee eher weich, es fing an bei 2°C zu regnen. Doch es machte einfach riesigen Spaß, durch die Wälder der Saubaldfelsen zu laufen.
Es ging nun auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt in Hohenhard.
Fazit:
Diese Tour kann von sehr ausdauernden Läufern – hin und zurück – an einem Tag geschafft werden. Allerdings muss man insgesamt mit 42 km und 700 hm rechnen; außerdem sollte die Ausrüstung an eine ausgedehnte Winterskiwanderung in den Bergen angepasst sein.
Deutlich entspannter ist es, die Loipenstrecke auf zwei Tage aufzuteilen oder von einer der anderen Zubringerloipen aus zu starten. So kann die Entfernung beliebig und jederzeit gekürzt werden.
Aufpassen: Die Loipen selbst könnten an den Verzweigungen für Ortsunkundige einen Ticken besser beschildert sein. Alphabetische Beschreibung auf der Loipenplan und Nummerierung vor Ort sind für eine Orientierung verwirrend.
Auch wenn im Steinwald das Klima markant kälter ausfällt als im angrenzenden Hügelland, sind die dortigen Loipen teilweise wetteranfällig. Für eine Komplettdurchquerung braucht es idealerweise wirklich gute Schneeverhältnisse.
2 kleine Skatingrunden befinden sich am Herzogöd und Friedenfels. Die Loipen in Friedenfels ist auch nachts beleuchtet. [Diverse Gastwirtschaft und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in den umliegenden Orten.]
Sehenswürdigkeiten: Abstecher zur Burgruine Weissenstein und der Oberpfalzturm auf der Platte, Saubadfelsen.
Loipen Daten
STRECKE: | Etappe 1: 24 km | Etappe 2: 17 km |
SCHWIERIGKEIT: | mittel /mittelschwere Strecke im Bereich Saubadloipe |
REGION: | Oberpfalz / südl. Fichtelgebirge |
HÖHENLAGE: | 528 m bis 871 m |
LANGLAUFTECHNIK: | nur Klassisch (doppelspurig) |
AUFSTIEGE: | ca. 700 hm (hin und zurück) |
EINKEHR- & RASTMÖGLICHKEIT: | Marktredwitzer Haus oder Waldhaus (nur am WE) an der Loipe. Div Gasthäuser in die umliegenden Orten |
LOIPENGEBÜHR: | keine |
SKIVERLEIH: | |
PARKGEBÜHR: | keine |
BESONDERES: | Skiwanderung |
Anfahrt:
Ausgangspunkt Etappe 1
(Pechbrunn): 49°57’45.9″N 12°10’42.5″E
Ausgangspunkt Etappe 2
(Wanderparkplatz Hohenhard): 49°55’32.9″N 12°04’58.2″E
Weitere Einstiegsmöglichkeiten:
- Bärnhöhe/Friedenfels
- Harlachberg/Pullenreuth
- Fuchsmühl
- Herzogöd
- Pfaben
Nützliche Links:
- Loipenbericht und -Plan (Achtet bitte auf die Tagesaktualität !)
- Webcam
- Tel. Schneebericht /Loipenzustand :
- Service Nummer (01 80) 5 78 34 69 kostenpflichtig
- Stadt Erbendorf – Tel. (0 96 82) 92 10-22
Weitere Loipen in der Nähe:
- Hessenreuther Wald Loipen
- Wildenreuther Loipen
- Langlaufgebiet Bad Alexandersbad
Die Loipen inTröstau